Papageientaucher lieben es kalt – sie leben fast das ganze Jahr auf dem Meer und kommen nur zum Brüten für wenige Monate an Land. Um sie fotografieren zu können bin ich in den hohen Norden, auf die Shetland Islands geflogen. Mit dieser Reise habe ich mir einen langgehegten Wunsch erfüllt und bin überglücklich, dass wir trotz des schlechten Wetters so eine großartige Ausbeute hatten.

Ganz im Süden der Shetland Islands liegt, oben auf den Steilklippen der Leuchtturm von Sumbourgh Head. Drumherum findet man Puffins – das ist die englische Bezeichnung der Papageientaucher, die dort neben Eissturmvögeln, Tordalken, Skuas (Schmarotzerraubmöven) und Trottellummen brüten.

Wenn man einem Papageientauchern begegnet ist man sofort fasziniert von diesem kleinen Vogel mit dem großen bunten Schnabel, den etwas tolpatschigen Bewegungen beim Laufen und dem Gesichtsausdruck, der ihn zu solch einem Sympathieträger macht.

Im Flug sind sie richtig schnell. Um sie gut fotografieren zu können muss man sie schon ins Visier nehmen, wenn sie von Weitem über das Meer anfliegen. Dann dranbleiben und auf den Autofokus hoffen. Mit etwas Übung klappt das dann sehr gut!

Um die Kücken mit Nahrung zu versorgen fangen sie mehrere Sandaale, die sie dann quer im Schnabel transportieren. Leider gibt es wohl in diesem Jahr ein Problem mit den Sandaalen – es scheint nicht genügend zu geben oder die Vögel müssen sehr weit fliegen um sie zu finden. Bei einer Bootstour die wir vor Ort machten wurde uns erzählt, dass die Vögel manchmal gar nicht brüten, wenn das Nahrungsangebot zu knapp ist. Vielleicht waren wir aber auch nur etwas zu früh und das Brutgeschäft hat sich verzögert – letztlich haben wir kaum Papageientaucher gesehen, die so schön dekorativ die Sandaale in ihrem Schnabel sortieren.

Papageientaucher leben in selbstgebauten Höhlen. Manchmal stehen sie in kleinen Gruppen an den Steilhängen direkt vor den Höhlen und scheinen einen regen Nachbarschaftsaustausch zu pflegen. Da kann es dann auch mal zu Meinungsverschiedenheiten kommen, aber meist geht es doch eher friedlich zu.

Die schnellen und wendigen Flieger sehen im Landeanflug jedoch sehr tolpatschig aus. Mit ausgebreiteten Flügeln navigieren sie sich in die richtige Position – um dann im Gras aufzuklatschen, auch oft abzurutschen oder mitten in eine Gruppe von wartenden Puffins reinzuplatzen,

Sehr dekorativ machen sich die Grasnelken, die um diese Zeit auf den Shetland Islands blühen

Noch ein paar Close-ups von den wunderschönen Papageientauchern!