Im Pröckelmoorteich am Ohlsdorfer Friedhof brütet ein Haubentaucherpärchen. Das Nest war so dicht am Ufer angelegt, dass man es als Spaziergänger und auch als Fotograf sehr leicht einsehen konnte. Beim Fotografieren störten allerdings einige Äste, die den freien Blick auf die Haubentaucher beeinträchtigten. Dennoch, es war schön, den Haubentauchern zuzusehen – einer saß auf dem Nest, der andere schwamm herum und jagte Fische. Ab und zu gab es dann einen „Wachwechsel“ auf dem Nest und die Rollen wurden getauscht.
Wer Männchen und wer Weibchen war, konnte ich nicht gut auseinanderhalten – das Weibchen ist etwas kleiner als das Männchen, aber dieser Unterschied ließ sich bestenfalls erkennen, wenn beide direkt nebeneinander waren.
Von anderen Passanten erfuhr ich, dass es sich bereits um die zweite Brut der Haubentaucher handelte – das erste Gelege war wohl zerstört worden. Im Nest lagen vier Eier und … eines Tages war das erste Küken da! Es dauerte über eine Woche, bis dann auch der letzte Jungvogel geschlüpft war. Am Tag darauf wurde das Nest der Haubentaucher durch starke Regenfälle erneut überspült und ging vollständig unter, allerdings war der Nachwuchs zum Glück bereits „safe“.
Die Küken der Haubentaucher sind sehr auffallend durch ihre ‚Zebrastreifen‘, und sie werden auf sehr attraktive Art und Weise auf dem Rücken von Mama oder Papa spazieren getragen. Ich habe die Familie mehrfach besucht und das Heranwachsen der Küken beobachten und fotografieren könnten. Irgendwann wurde nur noch das Kleinste auf dem Rücken geduldet, und die Größeren mussten alleine schwimmen. Als noch alle vier im Gefieder der Altvögel Platz hatten war es schön zu beobachten, wie der Partner jeweils einen Fisch erbeutete und dann die Küken fütterte. Wenn der Happen einfach zu groß war und noch nicht in den Schlund der Kleinen passte, fraßen die Eltern ihn (nach mehreren vergeblichen Fütterungsversuchen) dann am Ende selbst. Zwischendurch wurden auch Federn an die Küken verfüttert – ob damit der Magen gereinigt oder die Verdauung gefördert wurde?
Manchmal gab es auch Ausflüge mit den Kleinen – mit jeweils 1-2 Küken auf dem Rücken wurde dann von beiden Elterntieren der Radius erweitert, die Seitenkanäle erkundet und dabei nach Fischen Ausschau gehalten. Witzig sah es aus, wenn beide Elterntiere die Köpfe unter Wasser hatten und die Küken auf den Rücken thronten oder nach einer Schwimmeinlage versuchten, wieder „an Bord“ zu krabbeln.
Leider waren nach wenigen Tagen nur noch drei Küken zu sehen – aber diese schienen prächtig zu gedeihen und wurden zunehmend mutiger im eigenständien Erkunden des Teichs.
Meine Fotos dokumentieren in kleinen Ausschnitten das Familienleben dieser netten und attraktiven Schwimmvögel.
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