Basstölpel auf Helgoland

Deutschlands einzige Basstölpelkolonie brütet auf Helgoland. Mitte Juli bin ich spontan am Wochenende hingefahren um mal wieder Basstölpel zu fotografieren. Nach einem eher grauen Freitag war am Samstag Nachmittag strahlendes Wetter, was Aufnahmen in wunderschönem Licht ermöglicht hat.

Die Basstölpel teilen sich mit den Trottellummen einen großen Felsen auf Helgoland, den Lummenfelsen. Sie sind wohl Helgoländer Touristen gewöhnt, da sie ganz oben auf dem Felsen quasi am Wegesrand und somit direkt vor den Füßen der Besucher ihre Nester bauen. So kann man Aufnahmen aus nächster Nähe machen. Da man oben auf dem Felsen auch auf Augenhöhe mit den anfliegenden Vögeln ist kann man ihnen prima bei ihren Flugmanövern zuschauen.

Witzig zu beobachten sind auch die Landungen der anfliegenden Basstölpel und die Begrüßungsrituale, mit denen sich die Paare lautstark zusammenfinden. Dabei werden die Schnäbel in die Luft gereckt und der Partner wird wiederholt an Kopf, Brust und Hals berührt. Manchmal werden auch „Geschenke“ übergeben – in den Bildern kann man die Übergabe einer Feder oder einer Schnur sehen. Diese Schnüre werden von den Basstölpeln aus dem Wasser gefischt und wohl für Algen gehalten – ihre Nester sind voll davon und immer wieder kommt es auch zu Unfällen, wenn sich die Vögel in den Schnüren verheddern.

Basstölpel haben nur ein Kücken, das mit weißem, weichen Flaum bedeckt ist. Juvenile Basstölpel sind nicht weiß sondern zunächst schwarzbraun mit weißen Sprenkeln. Erst wenn sie mit 4 Jahren geschlechtsreif sind haben sie die weiße Färbung im Federkleid.

Trotz all der schönen Bilder die entstanden sind war dennoch das Erlebnis diesmal sehr überschattet – die Vogelgrippe ist unter den Basstölpeln ausgebrochen und hat dazu geführt, dass mindestens die Hälfte der diesjährigen Brut schon eingegangen ist. Da auch die Altvögel erkranken und verenden sterben weitere Kücken, die nicht mehr versorgt werden. Ein sehr trauriger Anblick auf dem Lummenfelsen, der vielen Besucher und Fotografen sehr betroffen hinterlassen hat. Ich hoffe sehr, dass sich die Population in den nächsten Jahren wieder erholen kann.

Basstölpel sind hervorragende Flieger, die mit schnellen gleichmäßigen Flügelschlägen und kurzen Gleitflügen über das Wasser segeln. Manchmal sieht es so aus als stünden sie einfach in der Luft – was Flugaufnahmen auch mit niedrigen Verschlußzeiten gut möglich macht und zum fotografischen Experimentieren einläd